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40 Jahre VKF Renzel
Mit Mut und Visionen eine Erfolgsgeschichte schaffen
Mit VKF Renzel feiert ein Unternehmen in diesem Jahr sein 40-jähriges Jubiläum, das in der POS-Branche tief verwurzelt ist. Untrennbar mit dieser Erfolgsgeschichte verbunden ist Heinz Renzel, der Gründer, dessen Lebensweg und Persönlichkeit das Fundament für das Unternehmen legten.
Mehr als nur Namensgeber, steht Heinz Renzel für eine Geschichte von Pragmatismus, Durchhaltevermögen und Innovationsgeist – Eigenschaften, die VKF Renzel bis heute prägen. Heinz Renzel wurde 1942 geboren und wuchs quasi im Kolonialwarenladen seines Vaters auf. Die Wirtschaftswunderjahre und die damit verbundenen Umbrüche im Einzelhandel erlebte er hautnah mit. Ein prägendes Erlebnis schildert er rückblickend: „Ich war überrascht, als mein Vater zum ersten Mal einen Tisch an die Tür stellte und sagte: ‚Jetzt sind wir ein Selbstbedienungsladen!‘ Und entsetzt, dass die Kunden sich die Ware selbst aus dem Regal nehmen konnten. Später kam mit Aldi ein neuer Wettbewerber auf den Markt, der die Waren günstiger anbot, als wir sie im Großhandel beziehen konnten.“ Diese Erfahrungen, die ihm früh die Dynamik des Handels vor Augen führten, prägten den jungen Heinz Renzel und weckten in ihm den Wunsch selbst aktiv zu werden.

Wandel als Perspektive
Nach seiner Schulzeit entschied Heinz Renzel sich für eine Ausbildung zum Schaufenstergestalter. Wie viele seiner Generation leistete er anschließend seinen Wehrdienst ab, bevor er auf Entdeckungsreise nach Frankreich aufbrach. Dort verdingte er sich mit Straßen- und Samtmalerei (peinture sur verlours) – sozusagen eine frühe Form von Streetart. Diese Zeit seines Lebens beschreibt er als wertvoll und erfolgreich. Aber auch die schönste Entdeckungsreise endete und so nahm er im Kaufhof Oberhausen seinen erlernten Beruf wieder auf. „Da kam ich in Kontakt mit den unterschiedlichsten Leuten, die im Deko-Bereich tätig waren. Damals gab es große Firmen wie Barthelmess. Solche Firmen waren mein Ziel! Ich wollte so werden wie sie, weshalb ich mich auch auf der ersten EuroShop-Messe 1966 als Aussteller anmeldete. Dort verkaufte ich die ersten Holzleitern. Diese wurden gebraucht, um mit Abhängungen die Decken der Supermärkten zu verkleiden.“
Finden von Produkten wird Lebensinhalt
„Das Finden von Produkten ist seitdem mein Lebensinhalt geworden“, sagt Heinz Renzel. Doch noch viel mehr treibt ihn an: „Das eigentliche, was in mir drin steckt, ist das Überleben wollen! Ich hatte ja die Aufgabe vom Einzelhandelsgeschäft meines Vaters erlebt und ich wollte es besser machen.“ Die Selbstständigkeit war für ihn immer das Ziel, und auf dem Weg dorthin experimentierte er, entwickelte Ideen und Produkte. Aus diesen Bemühungen entstand 1985 das Unternehmen VKF Renzel – mit folgenden entscheidenden Grundzutaten: Siebdruck, Extrusion von Kunststoffprofilen für Scannerschienen, Acrylglasverarbeitung und einem ersten Großauftrag von Herlitz für Schul-Shop-Displays. Die Produktions- und Lagerstätten befanden sich zunächst auf mehreren Bauernhöfen in Bocholt-Spork. „Innerhalb von zwei Wochen produzierten wir 200 Schul-Shop-Displays für Herlitz und lieferten diese aus – auch dank der tatkräftigen Unterstützung der Bauern“, erinnert sich Heinz Renzel.

Ein Produkt steht jedoch wie kein zweites für die Erfolgsgeschichte von VKF Renzel und das ist die Scannerschiene! „Der Name rührt daher, dass in den Märkten damals mit einem Lesestift die Produktnummer auf dem Preisschild, das in die Schiene geschoben wurde, abgelesen wurde, um den Warenbestand zu erfassen. Aus diesem elektronischen Ablesen eines Barcodes entstammt das namensgebende Scannen“, erläutert Renzel.
Was mit diesen Grundzutaten begann, hat sich in vier Jahrzehnten zu einem führenden Anbieter in der Verkaufsförderung entwickelt. Mit knapp 900 Mitarbeitern weltweit bietet VKF Renzel heute ein Portfolio von über 25.000 Artikeln rund um Verkaufsförderung, Ladenausstattung, Regaloptimierung und Preisauszeichnung an – inklusive der Scannerschiene, Sieb- und Digitaldruck sowie individuelle Display-Lösungen bis hin zu Sonderanfertigungen von Zweitplatzierungen.
Erfolgreiche Internationalisierung
Ein wesentlicher Meilenstein in der Entwicklung von VKF Renzel war die Internationalisierung. Bereits im achten Jahr nach der Gründung, 1993, eröffnete das Unternehmen seine erste ausländische Filiale in den Niederlanden. Es folgten zahlreiche weitere Standorte in mittlerweile 29 Ländern rund um den Globus. „Wir schaffen dadurch zusätzliche Produktionskapazitäten für die Gruppe, produzieren aus einer gemeinsamen Cloud heraus, reduzieren Transportwege und fördern Kreativität in den Ländern“, erläutert Joachim Ostendorf, Geschäftsführer von VKF Renzel, einen Grundsatz der Unternehmensstrategie. Die Herausforderung, den Spirit eines Familienunternehmens trotz der Größe und Internationalität zu bewahren, meistert VKF Renzel mit innovativen Ansätzen.

Ein Beispiel hierfür ist der firmeneigene Betriebskindergarten, den das Unternehmen seit 2008 unter der Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt (AWO) betreibt. Dieses Angebot zeigt die soziale Ader von Heinz Renzel und sein Verständnis für die Bedürfnisse der Mitarbeiter. Auch das Arbeiten über das reguläre Rentenalter hinaus wird bei VKF Renzel ermöglicht. „Das Handeln der Menschen und deren Know-how sind Grundlage für ein erfolgreiches Familienunternehmen. Weswegen wir unseren Mitarbeitern mit Lösungen, wie einem Betriebskindergarten oder Arbeiten nach Erreichen der Regelaltersgrenze, Möglichkeiten geben möchten, sich in unserem Unternehmen zu engagieren“, erklärt Heinz Renzel.
Kontinuität und Engagement der Mitarbeiter spiegeln sich in ihren Biographien wider – die Jahre ihrer Betriebszugehörigkeiten sind oftmals zweistellig. So sind Joachim Ostendorf und Ansgar Hügging seit 2002 als Geschäftsführer tätig und haben einen wesentlichen Teil der Erfolgsgeschichte mitgestaltet. Sie tragen den Spirit von Heinz Renzel weiter und verkörpern die Werte, die das Unternehmen ausmachen. Und mit den Enkeln des Gründers – Simon und Philipp Papas – steht die nächste Generation perspektivisch bereit. Für Kontinuität ist somit gesorgt.
Heinz Renzel selbst beschreibt seine Motivation schlicht: „Und heute macht es mich immer noch glücklich, wenn andere Menschen mir das abkaufen, was ich mir ausgedacht habe.“ Diese Aussage steht sinnbildlich für seinen unermüdlichen Innovationsgeist und die Freude daran, stetig Neues zu entwickeln. Es ist dieser Geist, der VKF Renzel zu dem gemacht hat, was es heute ist: ein Unternehmen mit Tradition, geprägt von der Persönlichkeit eines Menschen, der aus den Herausforderungen seines Lebens eine Erfolgsgeschichte schuf.