Im Interview erläutert Wolfgang von Hagen, Vertriebsleiter decor metall, wie das Unternehmen mit seinen Entwicklungen Markenartiklern hilft, sich im zunehmend komplexen Handel zu behaupten. Von Highlightregalen bis zu digitalen Medien – entwickelt decor metall Warenpräsentationen, die den POS in einen interaktiven Point of Experience wandeln.

display: Vor welchen Herausforderungen stehen Markenartikler derzeit, wenn es darum geht ihre Marken am POS zu inszenieren?

Wolfgang von Hagen: Die Herausforderungen sind vielfältig! Konsumenten sind im stationären Handel ei­­ner Informationsüberflutung und einem enormen Warenangebot ausgesetzt. Insbesondere in LEH, Drogerie und Baumarkt verschärft sich der Wettbewerb um Aufmerksamkeit zusehends, auch durch Handelsmarken. Marken müssen sich daher auf den ersten Blick aus der Masse hervorheben. Allerdings entscheidet der Handel über Präsentationsflächen und Regallogik, sodass der Einfluss der Markenartikler begrenzt ist. Zudem gewinnen Handelsmarken zunehmend an Bedeutung und verdrängen Markenartikel, sodass sich die Frage stellt, ob Marken überhaupt noch ausreichend Platz auf der Verkaufsfläche finden.
Eine weitere Herausforderung ist das veränderte Konsumentenverhalten, geprägt durch Online-Recherche. Dies macht es notwendig, am POS einen WOW-Effekt zu schaffen. Zielgruppenanalyse und eine abgestimmte, interaktive Präsentation sind entscheidend. Damit wird der Einkauf zum Event – etwa durch Instagram-taugliche Inszenierungen. Weiterhin bietet die Digitalisierung Chancen, erfordert jedoch die Bereitschaft des Handels, digitale Features von Marken zuzulassen. Angesichts der Informationsflut ist eine gezielte, sensorisch unterstützte Informationsvermittlung unerlässlich. Und letztlich ist es wichtig, dass Marken ihr Profil schärfen und dieses konsequent verfolgen, um langfristig erfolgreich zu sein.

Wolfgang von Hagen, Vertriebs­leiter decor metall.

display: Welche Lösungsmöglichkeiten bietet decor metall hierfür an? Was liegt aktuell im Trend?

Wolfgang von Hagen: decor metall bietet individuelle POS-Lösungen, die speziell auf die Anforderungen der Marke abgestimmt sind – in Form, Farbe und vor allem Funktion. Ein klarer Trend zeigt sich hin zu Regalinstallationen, sogenannten Highlightregalen. Klar, klassische Displays und Permanent-Displays werden weiterhin genutzt, aber Regallösungen bieten eine markengerechte Nutzung der Erstplatzierung, wofür der Handel durchaus offen ist.
Bei der Entwicklung achten wir auf modulare Warenpräsentationen, die einfache Umbauten und Sortimentsänderungen erlauben, wodurch Markenartikler flexibel auf Marktveränderungen reagieren können, ohne komplett neue Präsentationen anschaffen zu müssen. Dies trägt zur Kostenreduktion und Ressourcenschonung bei.
Zudem unterstützen wir die wachsende Bedeutung digitaler Medien durch den gezielten Einsatz von Digital Signage, Sensorik, LED-Monitoren und digitaler Preisauszeichnung. So schaffen wir interaktive Einkaufserlebnisse, lenken die Aufmerksamkeit auf die Marke und stellen Produktinformationen zielgruppengenau bereit.

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display: Wenn Sie fünf Jahre zurück und dann zwei Jahre in die Zukunft zu blicken, welche Veränderungen werden für Sie deutlich hinsichtlich Verkaufsförderung und Warenpräsentation am POS?

Wolfgang von Hagen: Vor fünf Jahren dominierte der stationäre Handel noch klar den Markt, während der Online-Handel erst langsam an Bedeutung gewann. Digitale Elemente am POS spielten kaum eine Rolle, und Nachhaltigkeit war bei Verpackungen und Warenpräsentationen weitgehend unberücksichtigt. Preise und Rabatte standen im Fokus der Shopper, das Thema Shopper Marketing war noch wenig ausgeprägt. Diese Dynamik hat sich grundlegend verändert. Konsumenten kaufen zunehmend preisbewusst ein und greifen verstärkt auf Handelsmarken zurück. Für Markenartikler wird es daher essenziell, am POS ein emotionales und interaktives Einkaufserlebnis zu schaffen, das über die reine Anwesenheit hinausgeht. Beeindruckendes Design und der gezielte Einsatz digitaler Medien werden unerlässlich, um Informationen bedarfsgerecht und zielgruppenspezifisch bereitzustellen.
Der POS wird zunehmend vernetzt und durch Künstliche Intelligenz unterstützt, was eine präzisere Ansprache ermöglicht. Nachhaltigkeit gewinnt weiter an Bedeutung: Wiederverwendbare und modular nutzbare Warenpräsentationen sowie recycelbare Verpackungen werden künftig verstärkt gefordert sein.

display: Vielen Dank für das Gespräch!

Die Regallösung für die Marke SKS ist modular aufgebaut. Das garantiert eine langanhaltende Verwendungsmöglichkeit. Foto: decor metall