Auch in diesem Jahr gab es auf der Fespa Global Print Expo wieder eine Veranstaltung, die von vielen Messebesuchern mit besonders großer Spannung erwartet wurde: die Verleihung der Fespa Awards. Was zeichnete diese Ausgabe des Wettbewerbs aus? Und was hat der Print Census damit zu tun?

Am diesjährigen Wettbewerb haben 278 Einreichungen aus über 30 Ländern teilgenommen – über 30 Prozent mehr als bei den Fespa Awards vor zwei Jahren. 2023 waren lediglich 210 Wettbewerber am Start. Die Zahlen sprechen für sich – die Sieger-Exponate ebenfalls. Sie demonstrieren vor allem eines: die Druckbranche hat hinzugewonnen – an leistungsstarken Unternehmen, deren kreative Produkte zu überzeugen wissen. Die herausragendsten wurden prämiert. Doch sie sind nur die Spitze des Eisbergs. Und kommen meist aus Übersee, etwa aus Australien, Japan oder Mexico. Insbesondere in der DACH-Region scheuen offenbar noch viele Unternehmen davor zurück, sich auf internationaler Bühne zu messen. Dabei können hiesige Druckdienstleister, Display- und Verpackungshersteller, Ladenbauunternehmen und POS-Spezialisten durchaus mithalten im weltweiten Wettbewerb der Print-Experten. Und das, obwohl die Messlatte hoch ist – unendlich hoch.

Im Fokus: Nachhaltige Displays

Denn die Gewinner der diesjährigen Fespa Awards haben gezeigt: der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Vom Barbie Grill, der „larger than life“ das Einkaufszentrum „The Galeries“ im australischen Sydney in eine rosa Puppenstube verwandelt, über eine japanische Schachtel, in der man sein Herz verschenken kann, bis zum englischen Shoe-Store-Display demonstrieren die Goldgewinner, was alles möglich ist, wenn gute Ideen auf innovative Technologie treffen. Darüber hinaus zeigen die Anwendungskategorien der Fespa Awards, in welchen Bereichen Drucktechnologie am meisten Potenzial bietet. Ganz oben auf der Liste: Displays und Verpackungen. 

Comeback des Print Census

Doch wie beurteilten eigentlich die Besucher der Messe die Einreichungen in diesem Jahr? Darüber gibt der „People’s Choice Award“ Aufschluss. Die globale Fespa-Community stimmte online ab und wählte „Ekostand“ zum Sieger – ein biologisch abbaubares Display aus Polen mit dem Titel „Walstead Krakow“. Der Beitrag gewann sowohl in der Kategorie „Displays und Verpackungen aus Papier und Karton“ als auch den Nachhaltigkeitspreis. Das Thema Nachhaltigkeit steht zudem beim neu aufgelegten Fespa Print Census im Fokus. Um die Trends im Spezialdruck- und Beschilderungssektor besser zu erforschen, werden sich die Umfragen, die 2025 in Zusammenarbeit mit Fespa Thought-Leadership-Partner Keypoint Intelligence zweimal pro Jahr durchgeführt werden, auf drei Themen konzentrieren. Die erste Umfrage läuft seit Mai und befasst sich mit KI im Druckbetrieb, Prozessautomatisierung – und eben Nachhaltigkeit. Bis November werden noch Antworten gesammelt. Die Bearbeitung im neuen Format soll nicht länger als zehn Minuten dauern, versprechen die Macher der Umfrage, deren Ergebnisse voraussichtlich Ende 2025 veröffentlicht werden.