Vier Fragen an Florian Geiger, Vertriebsleiter CSO Deinzer

display: Auf der EuroCIS hat Deinzer ein wegweisendes Self-Checkout-System vorgestellt. Wie kam es dazu?

Florian Geiger: Der Geschäftsführer Dr. Fabian Schühle und ich setzen uns seit geraumer Zeit intensiv mit der Digitalisierung und Integration von Impulsprodukten im Kassenbereich auseinander. Wir beide haben Erfahrungen im Bereich von Kassensystemen und Self-Checkouts, was dabei eine wertvolle Grundlage bildet.

Ein zentrales Problem, das wir bei der Betrachtung der bestehenden Self-Checkout-Systeme identifizierten, ist die fehlende Produktpräsenz. Traditionell führt der Kunde beim Self-Checkout-Prozess nur seine Waren durch den Scanner, ohne die Möglichkeit, zusätzliche Impulskäufe zu tätigen. Dieses Erlebnis unterscheidet sich erheblich von dem, was Verbraucher an einer klassischen Kasse suchen, wo Produkte gezielt platziert werden und zur Kaufentscheidung anregen können. Aus diesem Grund haben wir über verschiedene Lösungsansätze nachgedacht. Eine gängige Praxis besteht darin, Regale mit Impulsware in der Nähe der Self-Checkouts zu platzieren. Diese Option ist ok, aber sie adressiert nicht die grundlegenden Bedürfnisse der Shopper nach direkten Kaufanreizen. Da wollten wir eine bessere Lösung finden.

display: Wenn es um den Verkauf von Impulsware am Self-Checkout-System geht, dann gibt es nicht viele Möglichkeiten. Die direkte Platzierung ist problematisch, weil der Shopper mit Scannen und Bezahlen beschäftigt ist. Was macht das Deinzer-System an dem Punkt besser?

Deinzer
Florian Geiger, Vertriebsleiter CSO Deinzer Foto: Deinzer

- Anzeige -

Florian Geiger: Um die Aufmerksamkeit der Käufer zu gewinnen, betrachten wir die digitalen Screens als entscheidendes Element, um den Shopper während des Scan- und Kaufvorgangs zu erreichen. Einfache Preisschilder oder Pappschildchen reichen am Self Checkout nicht aus, um einen nennenswerten Kaufimpuls zu erzeugen. Eine Kombination aus bewegten Bildern und klaren, ansprechenden Nachrichten sorgt dafür, dass Shopper ihre Aufmerksamkeit auf die beworbenen Produkte richten. Unsere digitalen Regalscreens bringen gezielte Kaufanreize zurück in den Checkout-Prozess und steigern so den Umsatz. Ebenso sind unsere Screens direkt mit dem Kassensystem verknüpft: Abhängig vom gescannten Produkt erscheinen ergänzende Angebote, Bundles oder Rabatte. Wer zum Beispiel Knoblauch scannt, bekommt eine Empfehlung für ein Kaugummi oder einen Pfefferminzbonbon.

Ein weiterer Ansatzpunkt ist, den Screen des Self Checkouts sowie die Screens an den Scannerschienen als Werbeflächen zu nutzen. Sobald Shopper sich in Richtung Self Checkout bewegen, besteht die Möglichkeit, Werbung auszuspielen, was sowohl zusätzliche Einnahmen für den Retailer als auch eine gesteigerte Sichtbarkeit für die Marken bedeutet.

display: Der Ansatz ist schlüssig. Wie kann der Retailer in der Praxis damit umgehen. Insbesondere, wenn sich Produktplatzierungen ändern oder Out of Stocks drohen?

Florian Geiger: Unserer Ansicht nach bieten sich Screens an als Regalschienen. Die Contents, in dem Fall die Preisschilder, können jederzeit der Warenplatzierung entsprechend gewechselt werden. Das ist kein Problem. Auch drohende Out-of-Stock-Situationen können mittels Bestandsüberwachung verhindert werden.

display: Das Platzangebot für die SB-Kasse variiert von Retailer zu Retailer. Wie ist das lösbar?

Florian Geiger: Ja, jeder Handelskanal, oder gar Einzelshop, hat sehr unterschiedliche Vorstellungen und Möglichkeiten. Wir als Deinzer können individuelle Wünsche hinsichtlich der Dimensionen eines Self-Checkout-System jederzeit berücksichtigen und umsetzen. Als ein Unternehmen, das aus dem individuellen Displaybau kommt, ist das in unserer DNA. Grenzen gibt eher hinsichtlich der eingesetzten Technik beziehungsweise Screens. Aber auch  da sind Sondergrößen erhältlich.

display: Vielen Dank für das Gespräch!