- SPEZIAL
- EDITORIAL
- FOKUS
- MARKEN & KAMPAGNEN
- POS-CHECK
- DISPLAYSZENE
- POS-TECHNIK
- LADENBAU
- VORSCHAU
pod GmbH – point of display & offset
Vierte Generation startet durch
Beim Familienunternehmen pod hat die nächste Generation die Führung übernommen. Mit einem neuen italienischen Schneideplotter und zwei erfahrenen POS-Spezialisten an ihrer Seite richtet die junge Geschäftsführerin den Displayhersteller auf die Zukunft aus.
Generationswechsel werden derzeit in vielen Familienunternehmen vollzogen. Doch nur selten reicht die Firmenhistorie ganze vier Generationen zurück. Und längst nicht immer verläuft die Übergabe so reibungslos wie bei pod. Bei dem Hersteller von individuellen POS Displays aus Wellpappe und Karton ist der Führungswechsel aber auch eher ein fließender Übergang, für den sich der Senior-Chef gern Zeit nimmt. „Ich will noch mindestens fünf Jahre in der Geschäftsführung bleiben“, versichert Lutz Bethmann und fügt hinzu: „Es macht mir einfach viel zu viel Spaß, um jetzt schon aufzuhören.“ Seit 2004 steht er an der Spitze des Braunschweiger Unternehmens – zusammen mit zwei weiteren Geschäftsführern. „Das Dreiergestirn soll auch in Zukunft beibehalten werden“, erklärt Bethmann: „Denn jeder bringt anderen Input mit. So lassen sich Fehlentscheidungen besser vermeiden.“
Am Puls der Zeit – vier Tage in der Woche
Roland Ulbrich ist seit mehr als zehn Jahren im Führungstrio und bereits seit rund 30 Jahren im Unternehmen tätig. Im vergangenen Sommer ist auch Maike Bethmann, die Tochter von Lutz Bethmann in die Geschäftsführung eingestiegen. Sie hat die Position von Michael Jung übernommen. Seither weht frischer Wind in dem Unternehmen mit über 100-jähriger Geschichte. „Sie bringt das Soziale mit“, sagt Lutz Bethmann und meint damit unter anderem die Sozialen Medien. „So können wir auch bei der jüngeren Generation punkten“, meint Maike Bethmann, die dafür sorgt, dass die pod GmbH auf Linkedin, Facebook, Instagram & Co. stets präsent ist – und auch als Arbeitgeber gut ankommt. „Viele interessieren sich besonders für unser neues Arbeitszeitmodell“, berichtet sie.
„Im Oktober 2022 haben wir die 4-Tage-Woche eingeführt, seit April dieses Jahres mit reduzierter Wochenarbeitszeit von 36,75 Stunden. Ab Oktober dann als 36-Stundenwoche. In Zeiten des Fachkräftemangels bekommen wir dazu insbesondere von unseren Bewerbern positives Feedback, aber auch ein großer Teil unserer knapp 40 langjährigen Mitarbeiter sehen die Umstellung mit vielen Vorteilen verbunden.“ Dabei ist die positive Resonanz eher ein Nebeneffekt. „In erster Linie haben wir die Produktion unseres Ein-Schicht-Betriebes auf eine Vier-Tage-Woche umgestellt, um Energie zu sparen“, verrät der Senior.
Neuer Plotter für guten Schnitt
Kosteneffizienz ist bei dem Displayhersteller auch sonst ein Thema, das resolut angegangen wird. Seit März wurde zu diesem Zweck ein neuer Schneideplotter angeschafft – ein Gerät des italienischen Herstellers Elitron mit 3,20 auf 2,20 Meter Bearbeitungsfläche. „Für die Zukunft sind wir damit bestens aufgestellt“, erklärt Maike Bethmann. „Wir haben festgestellt, dass der Trend zu kleinen Auflagen geht. Der Schneideplotter benötigt keine teuren Stanzwerkzeuge. Wir können dadurch für unsere Kunden kleine Auflagen ohne hohe Fixkosten produzieren. Dadurch sind wir noch flexibler als bisher und können auch sehr kurzfristig reagieren.“
Flexibilität ist ein anderes großes Thema bei dem Unternehmen, das nach eigenen Angaben die erste Siebdruckerei Deutschlands war. Damals, in den 30er-Jahren, hieß sie noch Michehls Atelier, nach Heinrich Michehl, der das kunstgewerbliche Atelier 1907 gegründet hatte. 2014 wurde die zum Display- und Verpackungshersteller avancierte Firma umbenannt in pod GmbH – point of display & offset. Das Unternehmen bietet alle Leistungen, die zur Displayherstellung gehören aus einer Hand – vom Musterbau mit 3D-Zeichnung über das Kaschieren, Stanzen und Kleben bis hin zum Konfektionieren. Aus dem ersten Display, einem Osterhasen für einen Kaffeehersteller, wurden so in den vergangenen Jahrzehnten zunächst Großinstallationen für Autohäuser und später individuelle Displays – unter anderem in Lohnfertigung. „Wir fertigen viel für den LEH und für Baumärkte, für die Pharma- und Kosmetikbranche, für Verlage und Spielwarenhersteller sowie für Startups aller Art“, verrät seine Tochter. „Unsere Kunden sitzen in der gesamte DACH-Region, aber auch in Italien, Großbritannien und den Niederlanden. Sogar in Finnland haben wir Kunden.“
Kundenfreundlichkeit wird bei pod schon immer großgeschrieben. Seit den Anfängen des Unternehmens weist ein gerahmtes Schild darauf hin. Darauf der Leitsatz: „Qualität ist, wenn der Kunde zurückkommt, und nicht das Produkt.“ Und das gilt auch heute noch. Um die Beziehungen zu den Kunden bestmöglich zu gestalten, wird das Unternehmen bundesweit von vier Außendienstmitarbeitern vertreten. So wissen die Bethmanns stets, was ihre Kunden sich gerade wünschen. „Aktuell fragen immer mehr Kunden – und auch Bewerber – danach, wie nachhaltig wir produzieren“, weiß Maike Bethmann und meint: „Beim Thema Nachhaltigkeit können wir ebenfalls punkten. Wir sind FSC- und Eco-Step-zertifiziert und bieten außerdem auf Kundenwunsch eine klimaneutrale Produktion an.“ „Von einem Kunden haben wir auch schon mal eine Urkunde verliehen bekommen“, fügt der Senior hinzu. „Darauf wird uns eine hohe Qualität und Lieferzuverlässigkeit bescheinigt.“ Für ihn steht fest, worin das „Geheimnis“ der langen Erfolgsgeschichte des Unternehmens liegt: „Wir haben es immer wieder geschafft, uns neuen Gegebenheiten anzupassen. Man darf nie stehen bleiben.“