werba feiert Jubiläum – und eine vielversprechende Zukunft. Der Displayhersteller hat in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder gezeigt, wie man erfolgreich mit der Zeit geht und sich dabei treu bleibt. Seit werba zu HL Display gehört, kann sich das Unternehmen sogar noch individueller entwickeln.

Für viele Displayhersteller und Druckdienstleister waren die letzten Jahre herausfordernde Zeiten – und sind es immer noch. Ein Blick zurück zeigt jedoch: Disruptionen gab es auch früher schon. Ende der 1980er-Jahre hatten es Druckereien sogar noch schwerer, erinnert sich Dietmar Leppert, stellvertretender Geschäftsführer von werba print und display: „Der Wettbewerb war sehr stark. Wir mussten nach neuen Wegen suchen, um zu bestehen.“ Leppert ist seit 40 Jahren im Unternehmen und war mehr als 30 Jahre lang Geschäftsführer von werba. Nun bereitet er sich auf seinen Ruhestand vor und hat die Geschäftsführung Anfang 2025 an Daniel Dannhauser übergeben.

Anfangs noch eine reine Druckerei, hat werba sein Angebot mehr und mehr ausgebaut und mit anderen Leistungen, wie der Displayherstellung, kombiniert, erzählt Leppert. „Erst haben wir vieles, etwa die Kunststoff- und Metallverarbeitung noch hinzugekauft, doch dann haben wir nach und nach die komplette Konstruktion ins Haus geholt. Heute sind wir Entwicklungspartner
und entwickeln gemeinsam mit unseren Kunden und Partnern individuelle Displays in Serie.“ Aber nicht nur auf starke, abrupte Veränderungen in der Wettbewerbsstruktur hat das Unternehmen mit Standorten im badischen Bühl und im münsterländischen Bocholt eine eigene Antwort gefunden. Auch die Herausforderungen technologischer Game Changer, wie die aufkommende Digitaldrucktechnologie wurden von werba gemeistert.

Werba Produktion
Am Froschbächle in Bühl werden vorwiegend Kunststoffe verarbeitet: „Kreislauffähige Materialien werden von uns bevorzugt“, erklärt Daniel Dannhauser, Geschäftsführer Werba print und display. „Hier zeigt sich das Potenzial von Kunststoff mit hohem Recyclinganteil.“ Foto: Werba print und display

Dabei wurde das Unternehmen 1975 als reine Siebdruckerei gegründet. 50 Jahre später verfügt werba über einen umfangreichen Maschinenpark mit Drucksystemen aller Art. Ihre Wurzeln haben die Print-Spezialisten jedoch nicht vergessen. Ganz im Gegenteil. „Noch vor zehn Jahren galt Siebdruck als nicht mehr zukunftsfähig“, sagt der nun stellvertretende Geschäftsführer Leppert. „Siebdruck ist heute unter andere, wegen der von uns eingesetzten geruchsneutralen, wasserlöslichen Tinten wieder gefragt, vor allem für Shop- und Schaufensterdekoration.“ Die jahrzehntelange Erfahrung in dieser Drucktechnologie erweist sich somit als überraschender Wettbewerbsvorteil für das Unternehmen, das bereits 1994 in den Digitaldruck einstieg.

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Aus Erfahrung innovativ

Werba Siebdruck
Expertise in allen Drucktechnologien: „Heute ist Siebdruck wegen der geruchsneutralen, wasserlöslichen Tinten wieder gefragt, vor allem für Shop- und Schaufensterdekoration“, sagt Dietmar Leppert, scheidender Geschäftsführer des einst als Siedruckerei gegründeten Unternehmens. Foto: Werba print und display

Als werba und Oechsle Display Systeme 2004 Vertriebspartner wurden, nahm die digitale Entwicklung Fahrt auf. „Der Verbund hat unserer Expansion einen Riesenpush gegeben“, stellt er rückblickend fest. „In dieser Zeit investierten wir in große digitale Plattendrucker.“ Und dabei blieb es nicht. Vor allem in den letzten Jahren wurde der Maschinenpark erweitert und modernisiert. „Wir haben immer Wert daraufgelegt, die ganze Bandbreite an Druckdienstleistungen anzubieten, inklusive Weiterverarbeitung, Service und Logistik“, ergänzt Geschäftsführer Daniel Dannhauser. „Und stets an unserer Entwicklung gearbeitet, um Kundenbedarfe vollumfänglich abzudecken.
So haben wir unser Wachstum vorangetrieben sowie unser Leistungsspektrum und unsere Flexibilität erhöht.“ 2023 wurden werba und Oechsle Display Systeme von der HL Display Group übernommen. Der globale Spezialist
für Kommunikations- und Präsentationslösungen am POS hat das lokal verwurzelte Unternehmen werba jedoch nicht einfach „geschluckt“. Im Gegenteil, der schwedische Konzern, der in 70 Ländern aktiv ist, bestärkt
werba in seiner Eigenständigkeit. „Durch den weltweiten Vertrieb von HL sind  wir zwar internationaler geworden“, erklärt Dannhauser. 

„Wir fokussieren uns aber weiterhin auf Deutschland und beliefern von hier aus die angrenzenden Länder, etwa die Benelux-Staaten. Zudem sind wir auch für einige deutsche Kunden europaweit tätig. HL unterstützt uns dabei, weiterhin die Leistung zu bringen, die unsere Kunden von uns erwarten.“ Zu diesen
gehören unter anderem Baumärkte und Drogeriemärkte, für die werba ganzheitliche Lösungen entwickelt und fertigt. Rund 150 Mitarbeiter sind mittlerweile für werba tätig, am Hauptsitz in Bühl und am zweiten Standort, 50 Mitarbeiter im münsterländischen Bocholt. Viele Fachkräfte absolvierten ihre Ausbildung bei Werba und scheiden erst im Rentenalter aus. Ein Großteil der Führungskräfte sind „Eigengewächse“, verrät Dannhauser.

Nachhaltigkeit mit Potenzial

Doch nicht nur bei der Personalentwicklung achtet werba auf Nachhaltigkeit. „Wir sind stets auf der Suche nach optimalen Materialien. Wir bevorzugen Lieferanten aus Deutschland sowie Europa. Ziel ist es bei allen Produkten so wenig Materialmix wie möglich zu verwenden“, erläutert der neue werba-Chef. „Kreislauffähige Materialien werden von uns bevorzugt. Hier zeigt sich das Potenzial von Kunststoff mit hohem Recyclinganteil.“ Und auch die Fähigkeit des Unternehmens, sich an Marktveränderungen anzupassen und zugleich seinen eigenen Weg zu gehen, wird immer wieder deutlich. „Kunststoffe sieht man heute ganz anders als noch vor wenigen Jahren, weil sie recycelbar sind und ihre Wiederaufbereitung wenig energieintensiv ist“, ergänzt Leppert. Bei werba wusste man das aber schon immer.