Die Entwicklung und Gestaltung von Shop-in-Shop-Systemen ist ein komplexer Prozess, der weit über ästhetische Aspekte hinausgeht. Von der Auswahl nachhaltiger Materialien bis hin zur Gewährleistung von Funktionalität und Lebensdauer, fordert der Design-Prozess ein feines Gespür für die Balance zwischen Form und Funktion. Die POS Group schafft hierfür individuelle Lösungen, die nicht nur das Markenimage stärken, sondern auch langfristig im Handel bestehen können. Mit über zwanzig Jahren Erfahrung begleitet das Unternehmen Marken über den gesamten Prozess, von der Idee bis zur Implementation, um ein optimales Markenerlebnis zu ermöglichen.

display: Seit langem entwickeln, designen und produzieren Sie Shop-in-Shop-Systeme, wie ist Ihr Eindruck, wie nachgefragt sind diese?

Peter Ohrem: Mein Eindruck ist, dass der Handel zunehmend weniger Flächen für Shop-in-Shop-Systeme zur Verfügung stellt oder diese sehr hoch bepreist. Dies führt dazu, dass es für viele Markenartikelunternehmen weniger attraktiv wird, in diese Form der Präsentation zu investieren. Dennoch erfahre ich täglich, dass Shop-in-Shop-Systeme einen der wirksamsten Hebel für Marken darstellen, um Produkte im Handel erfahrbar und erlebbar zu machen – ganz im Sinne der Brand Experience.

Wir beobachten immer wieder, dass Shop-in-Shop-Systeme äußerst lukrativ sind, da sie eine dauerhafte Sichtbarkeit der Marke gewährleisten, wovon auch der Handel profitiert. Diese Systeme schaffen nicht nur eine ansprechende Präsentation der Produkte, sondern ermöglichen es den Verbrauchern auch, mit der Marke in einer emotionalen Weise zu interagieren. Letztlich trägt dies zur Stärkung der Markenbindung und zur Steigerung der Verkaufszahlen bei.

display: Welche Herausforderungen sehen Sie für Marken, wenn diese in Shop-in-Shop-Systeme investieren?

POS Group
Peter Ohrem, Geschäftsfüher POS Group Foto: POS Group

Peter Ohrem: Die Investition in Shop-in-Shop-Systeme stellt für Marken in der Tat eine Reihe von Herausforderungen dar. Zunächst einmal handelt es sich hierbei um ein langfristiges Projekt, das sinnvollerweise so ausgelegt sein sollte, dass die Flächen mindestens drei bis fünf Jahre bespielbar sind. Ich habe jedoch oft Systeme gesehen, die weit über diese Zeitspanne hinaus ‚im Dienst‘ sind, was die Notwendigkeit unterstreicht, langfristig zu denken.

Dies führt zu einer Vielzahl praktischer Design-fragen, denn das System sollte auch in fünf Jahren noch aktuell wirken und nicht aus der Zeit gefallen sein. Darüber hinaus ändern sich die Anforderungen an solche Systeme über die Zeit. Daher halte ich es für wichtig, Shop-in-Shop-Systeme als sich weiterentwickelnde Projekte zu betrachten. Hierbei stellen sich praktische Fragen: Wo bringe ich zusätzliche Ankerpunkte an, um das System zu erweitern? Welche Modularität ist notwendig, um über Jahre hinweg Flexibilität im Markt sicherzustellen? Ebenso stellt sich die Frage, wie ein möglicher Umbau oder Erweiterungen vor Ort stattfinden können, insbesondere im Hinblick auf neue Technologien.

Ein weiteres oft vernachlässigtes, jedoch entscheidendes Element ist das Operationale Management. Es ist bedauerlich, wenn sich Marken verpflichten, die Shop-in-Shop-Systeme im Markt zu bespielen, jedoch Schwierigkeiten haben, die Systeme und Regale sorgfältig zu pflegen. Eine wichtige Frage, die sich hier stellt, ist: Wie lassen sich Out-of-Stock-Situationen effektiv vermeiden? Dies erfordert ein durchdachtes Konzept zur Bespielung und Instandhaltung, um langfristige Erfolgschancen der Systeme zu maximieren. Wer diese Fragen zufriedenstellend klärt, dem winkt über Jahre hinaus eine top Platzierung mit exzellenter Sichtbarkeit und entsprechender Performance am POS.

display: Sie erwähnten gerade das Stichwort Technologie: Was ist gerade gefragt?

Peter Ohrem: Hier verweise ich gerne auf ein aktuelles Projekt für unseren Kunden BestAkustik, eine Einkaufs- und Marketinggemeinschaft, die 620 Fachgeschäfte im Bereich Hörakustik und über die Schwesterfirma Brillenprofi Contact noch rund 1.850 Fachgeschäfte im Bereich Optik erreicht. Für diese haben wir ein Shop-in-Shop-System entwickelt, welches unter anderem mit einer Lift-&-Learn-Anwendung inklusive Digital Signage zur Ausspielung von passenden Produktinfos punktet. Hintergrund ist, dass in den Filialen wartende Kunden sich mit verschiedenen Produkten, die in einem Acrylwürfel präsentiert werden, auseinandersetzen können, indem sie das Produkt/Würfel anheben und über den Screen Informationen dazu ausgespielt bekommen.

Unser Shop-in-Shop-System ist selbstverständlich modular aufgebaut, um den recht unterschiedlichen Platzanforderungen vor Ort gerecht zu werden. Ebenso ist es mit zusätzlichen Ankerpunkten ausgerüstet und somit vielseitig erweiterbar in der Zukunft. Die besondere Herausforderung für uns war, dass das System quasi ‚plug-and-play-fähig‘ sein musste. Es wird angeliefert und der Hörgeräteakustiker stellt es selbst ohne zusätzliches Werkzeug, bis auf einen mitgelieferten Inbusschlüssel, im Handumdrehen auf und kann es so spielend auch jederzeit einfach umbauen.

display: Vielen Dank für das Gespräch!