Der Schweizer Hersteller von Großformatdruckern hat kürzlich einen neuen Chef für die deutsche Tochtergesellschaft ernannt. Was den Manager an der Druckbranche fasziniert und welche Neuheiten swissqprint für die Zukunft plant, verrät er im Interview mit display.

Seine Leidenschaft für Drucken und Mediengestaltung entdeckte Achim Herzog bereits während der Schulzeit, als er den Schriftsatz verschiedenster Schülerzeitungen verantwortete. Heute blickt er auf mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Branche zurück. Nach seinem Studium der Druck- und Medienproduktion, stieg er bei einem Maschinenzulieferer in den Vertrieb ein und lernte die UV-Druckindustrie kennen. Dort hatte Herzog das erste Mal mit Inkjet-Digitaldruck zu tun, der ihn von Anfang an begeistert hat. Daraufhin hat sich der Druckexperte stärker auf die UV-Zuliefererindustrie spezialisiert. Nach einigen Jahren auf der Seite der Zulieferer, wechselte er als Vertriebsleiter zu einem mittelständischen Druckmaschinenhersteller im Bereich Inkjet-Single-Pass- und Sondermaschinen. Im Juni dieses Jahres folgte die nächste Station seiner beruflichen Laufbahn: Herzog hat die Leitung der deutschen swissqprint-Niederlassung von Wolfgang Tropatz  übernommen. Seither leitet er ein 16-köpfiges Team aus Mitarbeitenden, die in den Bereichen Service, Druckanwendung, Verkauf und Administration tätig sind. Im Gespräch mit display berichtet der Neuzugang, welche Ziele er in seiner neuen Position als Geschäftsführer verfolgt und welche Innovationen die Branche beleben.

display: Wie kam es dazu, die Position als Deutschlandchef bei swissqprint anzutreten?

Achim Herzog: Durch meine bisherigen Tätigkeiten kannte ich das Unternehmen und die Personen dahinter bereits. Die Qualität der Maschinen, der Einfallsreichtum bei der Entwicklung von Detaillösungen und das Streben nach Perfektion haben mir schon früher imponiert. Ebenso wichtig bei der Entscheidung war für mich, dass die Eigentümer und Führungspersönlichkeiten in der Schweiz, wie auch ich, aus der Technik kommen und somit die Drucktechnik im Vordergrund steht. Mit Personen auf Augenhöhe zu arbeiten, die ebenfalls Tinte im Blut haben, entspricht ganz meinen Erwartungen.

display: Welche Erfahrungen werden Ihnen in Ihrer neuen Funktion zugutekommen?

Achim Herzog: Ich hoffe, dass sowohl meine langjährige Erfahrung im Maschinen- und Anlagevertrieb als auch mein technisches Verständnis für die Drucktechnologie, die Branche und den Inkjet-Druck eine Hilfestellung sein werden.

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display: Was finden Sie persönlich spannend an der Druckbranche?

Achim Herzog: Die Drucktechnologie und insbesondere der Inkjet-Druck bedienen ein vielfältiges Anwendungsspektrum. Schön zu sehen ist vor allem, dass der Druck nicht, wie als Parole ausgegeben, tot ist, sondern sich laufend verändert und neue Möglichkeiten schafft – sei es in den klassischen grafischen Bereichen oder in industriellen Anwendungen.

„Der Druck ist nicht, wie von manchen prophezeit, tot, sondern verändert sich laufend und schafft neue Möglichkeiten – ob im klassischen grafischen Bereich oder in industri-ellen Anwendungen.“

Achim Herzog, Geschäftsführer swissqprint Deutschland

Foto: swissqprint

display: Welche Ziele verfolgen Sie in Ihrer neuen Position?

Achim Herzog: Natürlich steht der wirtschaftliche Erfolg der swissqprint Deutschland ganz oben auf der Liste. Dafür kommt es auf ein gutes Team, Zusammenarbeit und -halt innerhalb der Gruppe sowie auf zufriedene Kunden an. Daher steht für mich persönlich zunächst im Vordergrund, den Large-Format-Markt aus Sicht der Kunden kennenzulernen, um ihre Bedürfnisse und Anforderungen verstehen zu können. Mittel- und langfristig habe ich vor, die installierte Basis in Deutschland weiter auszubauen und zu betreuen.

display: Apropos Großformatdruck: Welche Trends beleben derzeit die Branche und wie reagiert swissqprint darauf?

Achim Herzog: Wer uns auf der drupa besucht hat, wird gesehen haben, dass wir im Bereich Automatisierung weiter voranschreiten. Um die schneller werdenden Maschinen voll auszulasten, ohne mehr Personal einzusetzen, werden wir nächstes Jahr unsere Entladeoption auf den Markt bringen.

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display: Welche Herausforderungen und Chancen bestimmen derzeit die Marktsituation?

Achim Herzog: Da wir unsere Maschinen ausschließlich in der Schweiz entwickeln und produzieren, werden uns sicher die hohen Produktionskosten aufgrund von Inflation und Frankenstärke, Bürokratie in Deutschland sowie der stärkere Druck von außereuropäischen Marktbegleitern vor Herausforderungen stellen. Technologisch weiterhin die Nase vorn zu haben und kompetenten Service mit schnellen Reaktionszeiten zu bieten, ist aus unserer Sicht der Schlüssel zum Erfolg. Gleichzeitig setzen wir auf Zuverlässigkeit, Qualität und Werthaltigkeit unserer Maschinen und des Services. Nur so können Kunden mit der Anforderung nach immer kürzeren Lieferzeiten, höherem Qualitätsanspruch, kleineren Losgrößen und finanzieller Unsicherheit, zuversichtlich in die Zukunft blicken. Dem Fachkräftemangel wirken wir mit Maschinen entgegen, die intuitiv zu bedienen sind, automatisierte Workflows anbieten und außerdem gleichbleibende Qualität gewährleisten.

Um die Prozesseffizienz im Flachbettdruck zu steigern, wird swissqprint 2025 eine Entlade­option einführen. Foto: swissqprint

display: Wie stellen Sie sicher, dass die Lösungen von swissqprint stets den Wünschen und Bedürfnissen der Kunden gerecht werden?

Achim Herzog: Kundenzufriedenheit steht bei swissqprint an erster Stelle und ist in der heutigen Zeit wichtiger denn je. Zufriedenheit ist eine Kernkomponente für hohe Leistungsfähigkeit und Entscheidungsfreudigkeit. Daher tauschen wir uns konstant auf verschiedenen Ebenen mit unseren Kunden aus. So sind wir im Stande, sowohl aus technischer als auch aus kaufmännischer Sicht ihre Bedürfnisse unserem Mutterhaus in der Schweiz mitzuteilen. Dieses Feedback und partnerschaftliche Miteinander sind tief in der DNA des Unternehmens verwurzelt. Selbst die Firmengründer stehen mit Kunden in direktem Kontakt, um Informationen aus erster Hand zu erhalten – und das im weltweiten Tochterverbund.

display: Vielen Dank für das Gespräch.