Heimwerken lag während der Pandemie voll im Trend und hat auch dauerhaft einige DIY-Fans dazugewonnen. Baumärkte inspirieren Shopper zu solchen Projekten – aktuellen Krisen zum Trotz.

„Eine Axt im Haus erspart den Zimmermann“ heißt es in Friedrich Schillers Werk Wilhelm Tell. Bis heute ist das Selbermachen und Handwerken tief in der deutschen Kultur verankert. Denn wer im Stande ist, eigenes Geschick und Können unter Beweis zu stellen, ist nicht in allen Fällen auf Hilfe angewiesen – gerade in Zeiten des Fachkräftemangels, der häufig zu langen Wartezeiten für Handwerkerarbeit führt. Kein Wunder also, dass sich viele bei eigenen Projekten in Baumärkten beraten lassen – ob für obligatorische Reparaturen, Renovierungen oder für DIY-Ideen zuhause oder im Garten. Dazu gehören unter anderem selbst gebaute Regale, gebastelte Tischdekorationen oder eine selbst entworfene Pflanzenoase auf dem Balkon. Daraus hat sich ein ganzer DIY-Kult entwickelt, der während der Pandemie neue Anhänger anziehen konnte. Unzählige Ideen und Anleitungen finden sich auf Social Media und in Lifestyle-Magazinen. In diesem Zusammenhang unersetzlich sind Baumärkte. Sie sind Top-Anlaufstellen, um sich inspirieren und beraten zu lassen. Wie präsentieren sich Hammer, Akkuschrauber, Sägen & Co. am POS und wie ist die Branche derzeit aufgestellt?

Aktuelle Lage

Die Bau- und Gartenfachmärkte in Deutschland haben das Jahr 2023 mit einem Minus von 3,1 Prozent abgeschlossen und dabei einen Gesamtbruttoumsatz von 21,24 Milliarden Euro erwirtschaftet, teilt der Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten (BHB) mit. Zwar musste sich die Branche in den letzten Jahren einem Stresstest unterziehen, jedoch wurde dieser gut bewältigt, kommentiert Dr. Peter Wüst, Hauptgeschäftsführer BHB: „In der ersten Corona-Phase stiegen die Umsätze noch spürbar, da die Baumärkte im Lockdown anfangs als systemrelevant eingestuft wurden. Später wirkten sich wankende politische Entscheidungen und stark unterschiedliche regionale Verordnungspolitik deutlich umsatzkritisch aus. Momentan geht die sogenannte Polykrise auch an unserer Branche nicht spurlos vorbei, bedingt durch langfristige Corona-Nachwirkungen, Preissteigerungen, Inflation, Überregulierung und Konsumängste. Besonders bau- und baustoffnahe Bereiche leiden derzeit stark, auch für manche Lieferanten wird die Preisspirale eng.“ Fest steht: Die hohen Bauzinsen und generell steigende Finanzierungskosten senken sorgen dafür, dass weniger Wohnungen neu bezogen und Häuser gebaut werden.

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Allerdings beweisen Baumärkte mit ihrem verfügbaren Sortiment von oft über 100.000 Artikeln Flexibilität. „Der Sanierungs- und Renovierungssektor ist stark gefragt, ebenso die Gartensortimente, die sich immer stärker auftretenden Wetterextremen anpassen müssen. Unter anderem energetische Optimierung und smartes Zuhause sind weitere Segmente, die Kunden und Kundinnen immer mehr nachfragen. Daher sind wir davon überzeugt, dass sich die Bau- und Gartenfachmärkte auch in dieser Krise behaupten können“, ist sich Dr. Wüst sicher.

Displays für mehr Sichtbarkeit

„Der Sanierungs- und Renovierungssektor ist stark gefragt, ebenso die Gartensortimente, die sich den immer stärker auftretenden Wetterextremen anpassen müssen.“

Dr. Peter O. Wüst, Hauptgeschäftsführer BHB Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten

Foto: BHB

Shopper suchen in Baumärkten Anregungen und Inspiration für ihre DIY-Projekte. Die Verkaufsfläche wird also zum zentralen Anlaufpunkt für alle Fragen rund um Heim und Garten – und zum Showroom. Aus Sicht der Markenartikelhersteller lohnt es sich, in die Warenpräsentation zu investieren, um in diesem Umfeld die Blicke auf sich zu ziehen, bestätigt Florian Geiger, Vertriebsleiter Digital Deinzer: „Freistehende Displays müssen aus unserer Sicht klar den Marken-Absender kommunizieren, um im Baumarktumfeld, welches von großen Aufbauten geprägt ist, aufzufallen. Es geht darum, Shopper auf einer emotionalen Ebene anszusprechen.“ Auf diese Weise wird Bedarf und Interesse geweckt, was wiederum den Verkauf fördert.

Hinzu kommt, dass Shopper im Baumarkt nach Informationen suchen, da einige Produkte und vor allem deren Anwendung erklärungsbedürftig sind. „Baumarkt-Produkte zeichnen sich je nach Kategorie durch technische Komplexität in Verbindung mit sehr spezifischen Anwendungsgebieten aus wie beispielsweise Werkzeuge und Maschinen oder sie verfügen über ein extrem breites und kleinteiliges Sortiment“, meint Geiger. Um Kaufbarrieren zu überwinden, können Displays die Kaufentscheidung unterstützen und Orientierung bieten.

„Interaktive Instore Media Tools transportieren edukative Inhalte und ermöglichen eine detaillierte Befassung des Shoppers mit den Produktbenefits.“

Florian Geiger, Vertriebsleiter Digital Deinzer

Foto: Deinzer

„Dafür eignen sich digitale Komponenten abseits der bekannten einfachen Videoschleifen, die bei der Navigation helfen, durch oftmals sehr breite Sortimente führen und damit die Produktauswahl erleichtern. Zudem vermitteln digitale interaktive Inhalte Anwendungshinweise“, berichtet Geiger, und fasst zusammen: „Interaktive Instore Media Tools transportieren edukative Inhalte und ermöglichen eine detailiierte Befassung des Shoppers mit den Produktbenefits.“ Auch Deinzer beschäftigt sich intensiv mit Instore Media. Es werden immer mehr Screens für Regale und andere Anwendungen mit oder ohne Touch, Content Management Systeme oder gar kundenspezifizierte Softwareprogrammierungen wie beispielsweise ein Produktfinder umgesetzt. „Diese digitale Erweiterung in Kombination mit einem markengeprägtem Permanentdisplay zieht jeden Kunden in seinen Bann“, versichert Geiger. 

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Natalia Maucher, Stellvertretende Chefredakteurin display

KOMMENTAR

Biedermeier 2.0

Während der Biedermeier-Epoche im 19. Jahrhundert lebten bürgerliche Tugenden auf. In dieser Zeit suchten Menschen zunehmend ihr Glück im Kreise ihrer Familie. Das Zuhause wurde so zum privaten Rückzugsort, an dem Menschen der Realität entfliehen und Idylle finden konnten. Etwa zweihundert Jahre später kam die Corona-Pandemie und die Beschränkungen führten dazu, dass wir zwangsläufig mehr Zeit in der Wohnung verbrachten. Auch wenn die Umstände anders waren als in der Biedermeier-Zeit und andere Gründe zur Flucht ins Private geführt haben, der Effekt war ähnlich: Unser Zuhause wurde zu einem Ort, an dem wir uns in Krisenzeiten zurückziehen können. Um die eigenen vier Wände in eine Wohlfühloase zu verwandeln, die alles andere als bieder ist, haben während der Pandemie viele DIY für sich entdeckt – ein Trend, der bis heute bleibt. Davon haben Baumärkte profitiert. Sie sind immer mehr zum Anlaufpunkt für Inspiration geworden. Auch aktuellen Krisen zum Trotz.

Warenpräsentation am POS
Baumarkt

Sehen Sie auf den nächsten Seiten eine Übersicht über gelungene VKF-Aktionen und POS Displays für den POS Baumarkt. Die dargestellten Lösungen wurden in den vergangenen Monaten vom display-Team recherchiert. In jeder Ausgabe legt display den Fokus auf eine bestimmte Produktgruppe oder einen bestimmten POS. In der nächsten Ausgabe (Oktober/November) befasst sich display mit dem Thema Tiernahrung. Hinweise und Fotomaterial von außergewöhnlichen Zweitplatzierungen und Displays können Sie gerne per E-Mail an redaktion@display.de senden.

Foto: DWD Concepts

Sonax

Besonderheiten: Das Felgen Beast vom Hersteller Sonax eignet sich für alle Stahl- und Leichtmetallfelgen sowie lackierte, verchromte, polierte und matte Felgen. Um am POS zu vermitteln, dass auch biestige Verschmutzungen beseitigt werden können, kommt ein Display in Form eines Gorillas zum Einsatz. Ausgestattet mit Leuchtelementen zieht es die Blicke der Shopper auf die Produkte.

Material: Materialmix

Hersteller: Lichtelemente von DWD Concepts

Pattex

Besonderheiten: Das Display präsentiert verschiedene Montage-Kleber vom Hersteller Pattex. Um Shoppern die Auswahl zu erleichtern, sind die Produkte für verschiedene Materialien und Anwendungen sortiert auf vier Trays. Auch Visuals auf der Kommunikationsfläche tragen zur Orientierung bei. Das Pattex-­Logo am Topschild und am ­Sockel stärkt den Wieder­erkennungseffekt.

Material: Materialmix

Hersteller: Deinzer

Foto: Deinzer

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Foto: display Verlag

Bondex

Besonderheiten: Das Display in Form eines Holzhäuschen fällt dank seiner Gestaltung am POS auf und zeigt gleichzeitig, wie die Farben von Bondex auf Holz wirken. Auf diese Weise macht die Platzierung Lust darauf, Gartenmöbeln aus Holz einen neuen Anstrich zu geben. Direkt oben am Display können sich Shopper ein Bild davon machen, welche Farben zur Auswahl stehen. Auf fünf Etageren werden die Garden Color Sprays und die Garden Colors präsentiert.

Material: Holz

professional line von brennstuhl

Besonderheiten: Die Produkte der professional line von brennstuhl wie Kabeltrommeln und LED-Strahler wurden für das professionelle Handwerk entwickelt. Entspechend funktional und im Industrial-Style zeigt sich das POS-Display. Das Topschild präsentiert die Produkte im Einsatz und weckt so das Interesse der Shopper. Das Logo des Herstellers ist am Sockel, am Topschild und an den Regelböden zu sehen und trägt damit zum Branding bei.

Material: Metall

Hersteller: Deinzer

Foto: Deinzer
Foto: display Verlag

Hammerite

Besonderheiten: Das Display präsentiert die Metall-Schutzlacke des Herstellers Hammerite. Auf dem Topschild zieht eine Abbildung eines Ritters mit Rüstung die Blicke auf sich. Da der Harnisch auf einer Seite Rost aufweist und auf der anderen frei von Rost ist, macht das Visual auf die Wirkung der Lacke aufmerksam und greift so den Claim „Perfekt gerüstet gegen Rost“ auf. Zudem weckt das Versprechen „33% mehr Inhalt“ das Interesse der Shopper. Die Produkte befinden sich auf vier Etageren.

Material: Wellpappe

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Hörmann Torantrieb

Besonderheiten: Das Display im Corporate Design des Kunden zeigt anstelle eines ganzen Tores platzsparend den Antrieb. Mit dem integrierten Handsender kann das Öffnen und Schließen eines Garagentores eindrucksvoll demonstriert werden. In der Vitrine bekommt der Kunde einen guten Überblick über Antriebszubehör und Bedienelemente. Das Display bietet außerdem Platz für ergänzendes Infomaterial sowie eine Ablage für Verkaufsware. Dieses Display schafft es in hervorragender und beeindruckender Weise, feine Technik praxisnah und auf kleinstem Raum am POS zu präsentieren.

Material: Metall

Hersteller: decor metall

Foto: decor metall
Foto: display Verlag

Kleining

Besonderheiten: Seit 2024 gelten strengere Umweltauflagen, die Besitzer von älteren Kaminöfen dazu verpflichtet, diese nachzurüsten, da sonst eine Stilllegung droht. Der Hersteller Kleining bietet dafür einen Nachrüstfilter. Um auf dieses Produkt aufmerksam zu machen, kommt am POS ein Display in Form eines Kamins zum Einsatz. Dank dieses Designs fällt die POS-Lösung auf der Verkaufsfläche auf. Gleichzeitig erkennen Shopper sofort, welche Produkte beworben werden.

Material: Materialmix

Hammerite Ultima

Besonderheiten: Das Display setzt den Schutzlack für alle Metalle in Szene. Fotos von beispielsweise einem Fahrrad oder einem Wasserhahn machen auf den vielseitigen Einsatz im Außenbereich aufmerksam. Zudem beschreiben Bulletpoints die Wirkungsweise der Produkte. Auf vier Etageren werden die Produkte übersichtlich präsentiert. Ganz oben am Display fungiert eine überdimensionale Dose des Schutzlackes als Eyecatcher.

Material: Materialmix

Foto: display Verlag

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Foto: Deinzer

Soudal

Besonderheiten: Der Hersteller Soudal bietet eine große Auswahl an Produkten fürs Füllen und Dämmen. Um die Warenpräsentation am Display übersichtlich zu halten und Shoppern die Produktauswahl zu erleichtern, zeigt sich die Ware sortiert nach Anwendungsbereich. Auf der Kommunikationsfläche wird anhand von Symbolen erklärt, wo am Haus gedämmt wird – ob am Dach, an Fenstern, an Fassaden oder im Keller. 

Material: Metall

Hersteller: Deinzer