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Interstore/Schweitzer: Nachhaltigkeit im Ladenbau
Im grünen Bereich
Ob regionale Angebote oder unverpackte Lebensmittel – Umweltschutz im Einzelhandel zeigt sich in vielen Facetten. Doch wie sieht es im Retail Design aus? Damit haben sich zwei Ladenbau-Spezialisten auseinandergesetzt und bewiesen: Auch hier gibt es zahlreiche Stellschrauben für mehr Nachhaltigkeit.
Für Shopper wird umweltgerechtes Einkaufen immer wichtiger. Viele interessieren sich für das Thema und überdenken ihren Konsum. Um diesem Bedürfnis gerecht zu werden, sind die Händler gefordert. Sie verfolgen das Ziel, ihre Produkte entsprechend nachhaltig zu präsentieren. Dafür braucht es nicht nur passende POS-Lösungen und einen grünen Look. Nach Ansicht von Verena Zirwes, Client Service Director Interstore/Schweitzer, und Christian Rikkers, CEO der Retail Design Agentur Jos de Vries International (JDV), geht es darum, das Thema Nachhaltigkeit in den kompletten Retail Design Prozess zu integrieren. Wie dies gelingt, erklären die beiden Experten im Gespräch mit display.
display: Wie macht sich das Thema Nachhaltigkeit im Retail Design bemerkbar?
Verena Zirwes: Wir sehen eine große Bewegung in Richtung Umweltschutz. Dazu experimentieren Einzelhandel und Marken beispielsweise mit energieneutralen Geschäften oder Abfallvermeidung. Diese bestehenden Nachhaltigkeitsrichtlinien und -modelle sind zwar für Händler und Architekten informativ, entsprechen aber nicht immer der Methodik und dem Ansatz des Retail Designers, der bei seinen Überlegungen eine breitere Palette von Faktoren berücksichtigen muss. Um diese Prozesslücke zu schließen, arbeiten wir zusammen mit Jos de Vries an der Weiterentwicklung des „Be Leaf“-Systems.
display: Was genau hat es mit diesem Konzept auf sich?
Christian Rikkers: Für den „Be Leaf”-Ansatz arbeiten wir an Richtlinien für ein nachhaltiges Retail Design. Mit dieser Methodik bieten wir verschiedene Stufen des nachhaltigen Projektmanagements und der Ausführung. Je nach Budget und gewünschtem Innovationsgrad kann der Einzelhändler entscheiden, welches Konzept und welcher Umsetzungsmodus für ihn am besten geeignet ist. Dieses neuartige Konzept zielt darauf ab, einen optimierten finanziellen Lebenszyklus unter Verwendung der Materialkategorien in einer zerlegbaren, skalierbaren und flexiblen Weise zu schaffen.
„Bestehende Nachhaltigkeitsrichtlinien und -modelle entsprechen nicht immer der Methodik und dem Ansatz des Retail Designers. Wir arbeiten an einem System, um diese Prozesslücke zu schließen.“
Verena Zirwes, Client Service Director Interstore/Schweitzer
„Unser Ziel ist es, unser nachhaltiges Denken in Zusammenarbeit mit ambi- tionierten Einzelhändlern in Zukunft weiter auszubauen.“
Christian Rikkers, CEO Jos de Vries International
display: Wie kommt das Konzept bisher bei Kunden an und was ist für die Zukunft geplant?
Christian Rikkers: Wir arbeiten an verschiedenen Projekten, um das Be Leaf-System in der Praxis einzuführen, aber wir befinden uns immer noch im ständigen Lernprozess. Unser Ziel ist es, unser nachhaltiges Denken in Zusammenarbeit mit ambitionierten Einzelhändlern in Zukunft weiter auszubauen.
display: Welche Möglichkeiten gibt es konkret, um einen POS nachhaltig zu gestalten?
Verena Zirwes: Das Be Leaf-System unterstützt eine Reihe von Stellschrauben. Die Definition mehrerer Leitlinien hilft uns dabei, Einzelhandelsprojekte umzusetzen. Dazu zählen folgende: Bereits während der Planungsphase können grundlegende nachhaltige Kriterien berücksichtigt werden. Außerdem spielt die Auswahl der Materialien sowie die deren Herkunft und Zirkularität eine wichtige Rolle. Dazu prüfen wir die Recyclingmöglichkeiten der Materialien nach deren Nutzung. Wir sind davon überzeugt, dass diese Leitlinien Designern einen klaren Weg weisen, um sicherzustellen, dass sie einen ganzheitlichen Ansatz für die Gestaltung nachhaltiger Geschäfte mit Blick auf den POS verfolgen.
display: Vielen Dank für das Gespräch.