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Schemberg verwandelt Autohaus in Fahrradgeschäft
Alles im Fluss
In der Elbe Raederei erzählt Schemberg die Story vom Fahrradladen an der Elbe, wo die Räder in einer „Werft“ montiert werden und auf Displays durch die Flusslandschaft fahren. Der Bike-Store lädt somit zur Einkaufs-Radtour durch eine traumhafte Elbregion ein.
Die Autos sind Geschichte – zumindest in der Elbe Raederei. Dort hat Familie Bösch gemeinsam mit den Ladenbauspezialisten von Schemberg die Mobilitätswende eingeleitet – und eines ihrer Autohäuser zum zukunftsweisenden Erlebnis-Bike-Store umgebaut. Wo früher große Karossen Pferdestärken demonstrierten, weisen nun E-Pedelecs und Bikes auf die Naturschönheit der Region hin. Denn der Name ist Programm. Die Elbe Raederei in Agathenburg, unweit der niedersächsischen Hansestadt Stade, hat ihren Standort in der Elbregion. Und so wie eine Reederei Schiffe vom Stapel lässt, lässt die Elbe Raederei Fahrräder in der „Werft“ individuell konfigurieren – wie mit den Kunden an der Elbe Raederei Bar besprochen. Dazu wurde das alte Büro des Autohauses in einen offenen Service- und Zubehörbereich verwandelt und mit großformatigen Kran-Abbildungen zu einer Werft-Szene aus der „Raederei-Story“.
Im August wurde die Elbe Raederei eröffnet. Bis das ehemalige Autohaus Hafen-Ambiente und nordisches Flair hatte, gab es jedoch einige Herausforderungen zu bewältigen. „Das halbrunde Gebäude hat eine riesige Fensterfront“, erzählt Store-Designer Benedikt Starke, der das Ladenbaukonzept entworfen hat. „Zwar sollte durch den Laden eine frische Brise wehen, aber das Auge hatte in dem 570 Quadratmeter großen Verkaufsraum nichts, worauf es sich ausruhen konnte. Wir mussten den Raum vollkommen neu strukturieren und gestalten. Dabei haben wir jedoch, soweit möglich, den alten Bestand genutzt.“ So wurde unter anderem die vorhandene Kassettendecke durch einen schwarzen Anstrich zum Industrial-Style-Element. Im Kontrast dazu sind Präsentationsmöbel, Wände und Boden in hellen, freundlichen Farben gehalten. Die Eschenholzoptik strahlt zudem Wärme aus, Edelstahl und Beton-Look signalisieren Modernität.
„Als ganzheitlicher Anbieter mit eigener Fertigung können wir sehr schnell und flexibel reagieren.“
Anne Schemberg, Inhaberin und Geschäftsführerin Schemberg
„Jedes Bike-Store-Design, das von uns konzipiert wird, ist einzigartig. Wir nutzen unsere Erfahrung, um die Herstellungsprozesse zu optimieren und zu beschleunigen. So schaffen wir mit wenig Aufwand viel Emotion.“
Schembergs Store-Designer Benedikt Starke vor den blauen, „fließenden“ Fliesen, in denen sich das Licht wie im Wasser spiegelt.
Displays: Verbindung zur Landschaft
Die Story von der Elbe Raederei wird aber vor allem von den Displays erzählt. Die großen Rahmen, durch die man wie durch Fenster blickt, präsentieren jedes einzelne der insgesamt etwa 120 hochwertigen Fahrräder vor einer anderen Elb-Szenerie. Mal ist es ein Deich, mal ein Weg durch grüne Wiesen, oder die Elbe selbst. Auf großformatigen und zum Teil hinterleuchteten Bildern wird die Natur in den Store geholt. Die Räder werden optisch in eine Landschaft versetzt, in die sich die Kunden leicht selbst hineinversetzen können. Ein Shopping-Erlebnis, das auch nach dem Kauf weitergeht. So werden die Kunden im „Ihr Bike-Bereich“ bei der Abholung ihres Rades „instagrammable“ in Szene gesetzt.
Für besondere Aufmerksamkeit sorgen außergewöhnliche Dekorationselemente wie die „fließenden“ Fliesen. Die in verschiedenen Blautönen gehaltene Wandverkleidung, die auch die Rückwände einiger Displays ziert, spiegelt sich im Licht und mutet wie eine bewegte Wasseroberfläche an. Die Assoziation mit der Elbe liegt nahe.
Die individuelle Gestaltung der verschiedenen Podeste und Rahmen basiert auf Fahrradboxen, die in abgewandelter Ausführung auch schon einige andere, von Schemberg gebaute Bike-Stores schmücken. „Wir müssen nicht jedes Mal das Rad neu erfinden“, meint Starke. „Jedes Bike-Store-Design, das von uns konzipiert wird, ist einzigartig. Wir nutzen unsere Erfahrung, um die Herstellungsprozesse zu optimieren und zu beschleunigen. So schaffen wir mit wenig Aufwand viel Emotion.“ Geschäftsführerin Anne Schemberg ergänzt: „Wir sind seit über 90 Jahren im individuellen Ladenbau tätig und haben bisher mehr als 30 Bike Stores realisiert. Unsere Kompetenz zeigt sich unter anderem darin, dass wir uns komplett auf den Kunden einstellen können, uns aber über viele, grundlegende Dinge, wie Halterungen oder Abstände keine Gedanken mehr zu machen brauchen.“
Von der ersten Idee bis zur Montage hat die Planung und Realisierung des Projektes etwa ein halbes Jahr gedauert. Hergestellt werden die Ladenbauelemente im nordrhein-westfälischen Mettingen. „Als ganzheitlicher Anbieter mit eigener Fertigung können wir sehr schnell und flexibel reagieren“, sagt Schemberg. „Bei uns bekommen die Kunden alles zuverlässig aus einer Hand und haben bis zum Ende nur einen Ansprechpartner. Aber das vielleicht wichtigste ist: Wir nehmen unsere Kunden von Anfang an mit.“