Im Elektro-Wunderland

Wer durch den Euronics Elektrofachmarkt in Hagen wandelt, wähnt sich bei „Alice im Wunderland“. „Bin ich geschrumpft? Oder sind die Produkte größer geworden?“, fragt sich wohl so manch ein Kunde beim Anblick einer gigantischen Tasse, die in einen riesigen Kaffeeautomaten einlädt. In seinem Inneren: Kaffeeautomaten in Normalgröße. Ein echter Hingucker, diese Art der Warenpräsentation! Sogar eine Waschmaschine guckt. Ihr Bullauge ragt vier Meter in die Höhe. Man kann bequem hindurchgehen – und soll es auch. Denn das herausragende Portal führt in die Haushaltsgroßgeräteabteilung. Es ist nicht zu übersehen: Überdimensionale Produktdarstellungen setzen im Flagshipstore von Euronics Berlet Wow-Effekte. Zudem dienen sie den Kunden unterbewusst zur Orientierung.

Effektiv auch die Zusammenarbeit zwischen dem Einzelhandelsunternehmen Euronics Berlet und OBV storedesign. Die Vision für die Umgestaltung des Elektrofachmarktes wurde von Berlet in Hagen entwickelt – und von den OBV Storedesignern und Objektbauern in Vreden innerhalb eines Projektzeitraums von zehn Monaten geplant, entwickelt und umgesetzt. Die konkrete, detaillierte Ausgestaltung und technische Umsetzung war vornehmlich Aufgabe von OBV. Und die hatte es in sich. Zu den größten Herausforderungen, die das Ladenbauunternehmen gemeinsam mit Berlet zu lösen hatte, gehörte der Zeitfaktor. Denn während des Umbaus lief der Betrieb unverändert weiter. „Wir haben die 3.500 große Verkaufsfläche Abschnitt für Abschnitt umgebaut – bis alle fünf Bereiche wie aus einem Guss und dennoch individuell waren“, erklärt Gerrit Oppenkowski, der das Projekt bei Euronics Berlet geleitet hat, bevor er Ende 2022 als Key Account Manager zu OBV storedesign gewechselt ist. 

Der „Guss“ besteht bei Euronics vor allem aus Sternen. Das prägnante Logo zieht sich wie ein roter beziehungsweise gelber Faden durch den Markt. Ob an den Wänden als 3D-Signet oder als Präsentationsfläche für Produkte, die Euronics-Sterne leuchten überall. Entlang der breiten, barrierefreien Gänge laden sie sogar als aufwändig gefertigtes Sitzmöbel, CI-konform und in dieser Form einzigartig, zum Verweilen ein. Die wahren „Stars“ bei Euronics sind jedoch die Produkte – entsprechend spektakulär werden sie in Szene gesetzt. Um ihre Präsentation mit einem gigantischen Wow-Effekt zu versehen, haben die Spezialisten für individuellen Ladenbau weder Kunst noch Technik gescheut. So wird der Kühl- und Gefrierbereich mit einer vier Meter hohen, bläulich leuchtenden Beratungstheke aus Eis abgegrenzt. „Jeder Acrylglaswürfel ein Unikat – geschaffen von einem Hamburger Künstler“, verrät Oppenkowski und meint: „Die besondere Optik der Eismauer hat den Effekt, dass die Besucher sich wie am Nordpol fühlen.“ 

Damit die Kunden sich nicht nur in der „eisigen“ Kühlgeräte-Abteilung wohl fühlen und jeder der herausragenden Präsentationspunkte zu einer wahren „Pole-Position“ beim Einkaufsbummel wird, wurde einiges in das „Feeling“ der Besucher investiert: mehr „warmes“ Holz anstelle von Metall, hochwertige Vinylfußbodenbeläge in verschiedenen Designs, ein klar strukturiertes Farbkonzept sowie anspruchsvolle digitale Technik. Aber vor allem die großen, überraschenden Highlights sollen für ein fühlbares Einkaufserlebnis sorgen. „Viele Warenbereiche glänzen durch neuartige, plakative Präsentationsformen, die die Produkte in Funktion und Form erlebbar machen“, erläutert der Ladenbau-Profi und bringt es auf den Punkt: „Dadurch wird der Umstieg vom Point of Sale zum Point of Emotion vollzogen.“

Zu den gigantischen Eyecatchern bei Euronics in Hagen zählt neben einem Hologram, welches die Kunden im Eingangsbereich begrüßt, auch die Gaming-Corner. Mit einer wolkigen Decken- und Bodengestaltung wird ein Trend in der Gaming-Szene aufgenommen, der diese sehr spezielle Zielgruppe emotional anspricht. Nicht himmelhoch, aber beachtliche 23 Meter lang ist hingegen die Staubsauger-Straße, die OBV für Euronics gebaut hat. Kunden können hier auf zwölf verschiedenen Bodenbelägen die Geräte ausprobieren. Testsieger waren im Übrigen alle Riesen-Eyecatcher von OBV storedesign. Denn vor der Montage wurden die Displays mittels Testaufbau final überprüft, um sowohl die Montage, als auch den gesamten Projektzeitraum zu optimieren. Für Oppenkowski, der das Projekt sowohl von Seiten des Ladenbauunternehmens als auch von Seiten des Elektrofachhandels kennt, ist die Verwandlung nicht nur ein Gewinn für Euronics Berlet, sondern für die gesamte Branche. „Aufgrund der Fülle an verschiedenen Präsentationstechniken und dem gelungenen Wandel vom Point of Sale zum Point of Emotion ist das Projekt zweifellos richtungsweisend für den Einzelhandel dieses Genres“, resümiert er.