Grünes Marketing

Eine nachhaltige Lebensweise prägt immer stärker das Verhalten der Verbraucher, weshalb grünes Marketing gefordert ist. Dabei gehe es neben Fragen des Verzichts vor allem um nachhaltige Alternativen bezogen auf einzelne Produkte, so Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland. Gemeinsam mit dem Institut für Handelsforschung Köln (IFH Köln) hat der Handelsverband Deutschland den Konsummonitor Nachhaltigkeit veröffentlicht. In dieser Studie wird das Verbraucherverhalten in Bezug auf Nachhaltigkeit untersucht.

Im Kontext Lebensmittel ist Nachhaltigkeit immer auch mit gesunder Ernährung verbunden. Laut der Untersuchungen haben nachhaltige Lebensmittel im Jahr 2020 einen Wachstumssprung erlebt, der deutlich über dem Wachstum des Lebensmittelmarktes generell liegt. Dieser Trend wird natürlich durch grünes Marketing unterstützt. Das IFH Köln berechnete, dass sich das Marktvolumen von Biolebensmitteln seit 2012 bis zum Jahr 2020 mehr als verdoppelt hat. Lag der Umsatz 2012 noch bei 7,04 Milliarden Euro stieg er 2020 auf 14,6 Milliarden Euro – laut der Onlineplattform Foodwatch sogar auf 14,9 Milliarden Euro. Im Schnitt geben Konsumenten pro Jahr 2.440 Euro für Lebensmittel aus, 34 Prozent davon für nachhaltige Produkte, so das Handelsforschungsinstitut.

Mehr Nachhaltigkeit in allen Bereichen

Der Wandel des Nachhaltigkeitsbewusstsein und das damit einhergehende Verbraucherverhalten seien unter anderem auch auf die Entwicklungen im Handel zurückzuführen, so Genth. Mit seinen Handelsmarken und dem Angebot an regionalen sowie Bioprodukten treibe der Handel diese Entwicklungen mit an. Betreibe also aktiv grünes Marketing. Auch das Fazit des Konsummonitors zeigt, dass im Laufe der vergangenen Jahre die Ansprüche der Verbraucher gestiegen sind, was zum einen den Handel in die Pflicht nimmt, zum anderen aber auch Potenzial bietet. Denn die Shopper sind ebenso bereit für mehr Nachhaltigkeit auch mehr Geld auszugeben. Ein Chancenpotenzial, das auch andere Branchen für sich nutzen können. Denn der Nachhaltigkeitsgedanke der Verbraucher setzt sich fort im generellen nachhaltigen Handeln: kurze Transportwege, Energieeffizienz oder auch die Verwendung nachhaltiger Materialien wie etwa bei Displays oder Verpackungen.